Erfolgsgeschichten

Mit dem EEN-BB international Partner finden - Auf Startup-Events wie der GITEX Europe und dem Web Summit in Lissabon

Das Enterprise Europe Network Berlin-Brandenburg (EEN-BB) im Gespräch mit Jonathan Ho, einem der beiden Gründer des KI-Software-Start-ups Wavery, das seinen Sitz im MediaTech Hub in Potsdam-Babelsberg hat. Wavery hat im November 2024 an der großen Technologiekonferenz Web Summit in Lissabon teilgenommen und im Mai 2025 an der GITEX Europe in Berlin. Im Gespräch blicken wir auf die Veranstaltungen zurück und auf die Services, mit denen das EEN-BB Wavery unterstützt.

Das EEN ist das weltweit größte Netzwerk von Informations- und Beratungsstellen für kleine und mittelständische Unternehmen. Das EEN gibt praktische, weitestgehend kostenfreie Unterstützung bei der Organisation von Geschäfts-, Technologie- und Projektpartnerschaften in Europa und darüber hinaus.

Was bietet Wavery an?

Wir bieten „privacy first“ Audio-Transkriptionstools und Suchlösungen für Medienunternehmen und Medienprofis an. Unsere Tools basieren auf Künstlicher Intelligenz. Mit ihnen können die Medienschaffenden große Mengen an Audioinhalten sehr effizient durchsuchen, transkribieren und bearbeiten. 2020 haben wir das Projekt gestartet, seit 2024 sind wir am Markt. Datenschutz meint bei uns, dass die Tools nicht über die Cloud genutzt werden, sondern auf dem eigenen Rechner. Es ist eine sichere und schnelle Lösung, die wir für 99 Sprachen anbieten!

Wie unterstützt Sie das Enterprise Europe Network Berlin-Brandenburg (EEN-BB)?

Das Netzwerk ist ja international orientiert und damit für uns so wertvoll, denn für Wavery war von Beginn an klar, dass wir unseren Vertrieb international aufstellen – was für ein Software-Start-up leichter möglich ist als für andere Unternehmen. Wir haben das EEN-BB vor einem Jahr kennengelernt und es hat uns sofort eine tolle Chance organisiert. Wir konnten auf dem Gemeinschaftsstand von „Startup Germany“ auf dem internationalen Web Summit in Lissabon ausstellen. Es war die erste internationale Messe, die wir besucht haben.

Wie war ihr erstes Tag auf dem Web Summit?

Überwältigend. Rund 70tausend Menschen sind auf dieser Tech-Messe! Vier verschiedene Hallen, lange Reihen von Ständen, es ist beeindruckend. Man kann sich leicht verloren fühlen als junges Start-up. Aber unser Vorteil war, dass wir am deutschen Stand präsent waren – dem größten aller Länderstände auf der Messe. Das hat uns viel Aufmerksamkeit beschert. Außerdem hatten wir dort gut Platz für unsere Poster und Grafiken und um Videos von unserem Produkt zu zeigen.

Wie hat sich Wavery auf die Messe vorbereitet?

Der Web Summit selbst organisiert viel dazu, wie man sich am besten auf die Messe vorbereitet. Wir haben an zahlreichen Webinaren und Zoom-Calls teilgenommen. Es sind auch länderspezifische WhatsApp-Gruppen entstanden, in denen sich die Start-ups versammelt haben. Wir hatten zudem eine Gruppe für Start-ups aus Berlin und Brandenburg, die beim Summit waren, da haben wir uns sehr gut vernetzt und in Berlin einmal persönlich getroffen. Das war alles extrem hilfreich für uns.

Natürlich haben wir auch andere Messevorbereitungen gemacht, T-Shirts bedruckt, Visitenkarten erstellt, die Liste der Journalistinnen und Journalisten und der Aussteller genutzt. Beim nächsten Mal würden wir wohl auf die Visitenkarten verzichten und eher QR-Codes zum Linkedin-Profil auslegen. Und wir hatten ein Demovideo für ein zukünftiges Produkt gedreht. Gerade letzteres war sehr hilfreich, wir konnten es potentiellen Kunden zeigen und sie fragen, ob das Produkt für sie interessant wäre. Wichtig beim Video: Darauf achten, dass es hinterher in den Messehallen auch gut anzuschauen ist, also beispielsweise Bildschirmgrößen und Lichtverhältnisse bedenkt.

Was sind Ihre drei wichtigsten Tipps für den Web Summit?

Flexibel sein, weil es auf der Messe trotz bester Planung anders kommen kann und kommen wird. Viele gute Gespräche sind kurzfristig entstanden. Und wir haben erst auf der Messe erkannt, dass die anwesenden Journalistinnen und Journalisten die interessantesten potentiellen Kunden für unser Produkt sind. Dann haben wir auf dieser Basis sehr gute Gespräche geführt.

Sich vor der Messe vernetzen, das hat uns wahrscheinlich am meisten geholfen. Ganz viel bietet da die Kongress-App des Summits. Für die Kontaktaufnahme, um die Agenda zu kennen und die Side-Events. Und natürlich auch Termine planen, selbst wenn es dann vor Ort oft Verschiebungen gab, siehe flexibel sein …

Und die branchenspezifischen Side-Events nutzen, die die Messe organisiert. Sie sind kleiner, finden oft abends in schönen, entspannten Locations wie Bars oder Cafés statt. Wir haben auf einem Filmevent und einem Musiktechnologieevent interessante Start-ups aus unserer Branche getroffen, die als zukünftige Partner in Betracht kommen, aus Frankreich, aus England, aus Spanien. Das war fast wichtiger als die Zeit in den Messehallen.

Sie haben gerade am EEN Matchmaking auf der GITEX Europe teilgenommen. Was bietet dieses Format einem Start-up?

Auf der GITEX Europe in Berlin hat das EEN-BB ein B2B-Matchmaking organisiert, bei dem man neue Geschäftspartner und mögliche Investoren kennenlernen kann. Wir haben rund ein Dutzend Gespräche mit möglichen Partnern, Investoren und Experten für öffentliche Mittel geführt. Auch Kontakte aus Lissabon waren dabei! All das hat für uns einen unschätzbaren Wert. Für unsere schnelle Internationalierung wird uns das EEN mit seinem internationalen Netzwerk und seinen Angeboten immer wieder helfen! Wir hoffen beim nächsten Web Summit in Lissabon dabei zu sein und nutzen in jedem Fall das nächste Matchmaking, das EEN-BB organisiert.