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Studie zur IKT-Branche in Hessen

Frankfurt. Hessen ist ein starker und dynamischer Standort mit guten Rahmenbedingungen für die Informations- und Kommunikationsbranche (IKT). Als einer der maßgeblichen Treiber der hessischen Wirtschaft beschäftigte diese Branche 2021 in Hessen mit über 120.000 Personen mehr Menschen als der Fahrzeug- (66.000) und der Maschinenbau (50.000) zusammen. Die hohe Bedeutung schlägt sich auch beim Gesamtumsatz der IKT-Branche nieder, die zwischen 2015 und 2019 eine jährliche Wachstumsrate von 8,6 Prozentpunkten aufwies und nach einer krisenbedingten Stagnation 2020 wieder deutlich wächst. 2022 wurde voraussichtlich ein Umsatz von 39 Milliarden Euro generiert. Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat heute in Frankfurt die Ergebnisse der Studie zur Situation der IKT-Branche in Hessen und die Bedeutung der Rechenzentren für Hessens Wirtschaft vorgestellt, die von der Goldmedia GmbH Strategy Consulting erarbeitet wurde. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Hessen zum Silicon Valley Europas zu entwickeln. Die Ergebnisse der Studie belegen, dass die IKT-Branche ein wesentlicher Treiber der digitalen Transformation ist und maßgeblich über die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes entscheidet. Diese Branche bildet das Rückgrat der Digitalisierung der Wirtschaft, nicht nur in Hessen. Nahezu alle hessischen IKT-Unternehmen sind mit ihrem Standort, der Breitbandversorgung und der Nähe zu potenziellen Kunden zufrieden, damit hat Hessen beste Voraussetzungen, den digitalen Wandel erfolgreich mitzugestalten“, so die Digitalministerin.


Dabei sind die IKT-Dienstleistungen (IT-Beratung, Web- und Datenbanklösungen) der stärkste Teilmarkt der IKT-Wirtschaft in Hessen – und zwar im Hinblick auf die Mitarbeitenden und die durch sie generierten Umsätze. Die IKT-Dienstleistungen beschäftigten mit knapp 101.000 die mit Abstand meisten Mitarbeitenden in der IKT-Wirtschaft in Hessen in 2021, gefolgt von über 12.000 Personen in der IKT-Warenproduktion (Herstellung von elektronischen Bauteilen) und etwa 7.000 Mitarbeitenden im IKT-Großhandel (Großhandel mit Datenverarbeitungsgeräten). Insgesamt arbeitet knapp ein Drittel aller Beschäftigten in Frankfurt, gefolgt von Darmstadt und dem Main-Taunus-Kreis.

Im Hinblick auf die Beschäftigungsverhältnisse der hessischen IKT-Branche zeigt sich zudem, dass diese von einem sehr hohen Anteil an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit einem Anteil von 94,6 Prozent geprägt ist. Nur rund 5,4 Prozent der Beschäftigten waren 2021 in geringfügigen Anstellungsverhältnissen beschäftigt.

Die IKT-Branche zeichnet sich seit jeher durch einen sehr hohen Innovationsgrad aus. In den vergangenen Jahren entwickelte sich das hessische Gründungs-Ökosystem dynamisch weiter. Die IKT-Branche ist bei der Betrachtung aller Neugründungen in Hessen derzeit die stärkste: 39,1 Prozent aller Start-ups in Hessen ordneten ihr Kerngeschäft im Jahr 2020 der Informations- und Kommunikationstechnologie zu. Damit liegt die Gründungsaktivität Hessens in dieser Branche über der von Gesamtdeutschland mit 31,8 Prozent. „Wir stärken im Rahmen unserer Digitalstrategie die Zukunftsfähigkeit hessischer Unternehmen. Mit dem größten Förderprogramm für Digitalisierung (Distr@l) in der Geschichte Hessens verschaffen wir der hessischen Wirtschaft auch einen nachhaltigen Innovationsvorteil. Mit Stand Ende 2022 sind 109 Projekte mit einem Fördervolumen von rund 33 Millionen Euro bewilligt oder werden in Kürze bewilligt“, so Sinemus.

Insgesamt resultiert das starke Wachstum der Branche aus einem immer größeren Datenverkehr. Der größte Internetknoten Europas, der DE-CIX Frankfurt, hatte 2022 einen neuen Rekord beim Datendurchsatz aufgestellt und zum ersten Mal die Grenze von 14 Terabit pro Sekunde überschritten. Das entspricht über drei Millionen gleichzeitig gestreamter Live-Videos in HD-Qualität. Dr. Thomas King, CTO und Vorstandsmitglied der DE-CIX Group AG: „Moderne, digitale Anwendungen – vom privaten Videostreaming bis zum industriell genutzten ‚Internet of Things‘ – profitieren von kurzen Verbindungswegen und dem unkomplizierten Datenaustausch an einem großen Internetknoten. Darum schlägt das Herz des europäischen Internets in Hessen und wirkt als Magnet für die gesamte Branche.“

Als Herzstück der Branche sorgen Rechenzentren für die zunehmend größere Datenspeicherung und -verarbeitung. Dr. Béla Waldhauser, Chief Executive Officer der Telehouse Deutschland GmbH: „Eine leistungsfähige digitale Infrastruktur ist das Rückgrat aller Branchen und damit der gesamten Wirtschaft in Hessen und in der Bundesrepublik. Ohne den weiteren Ausbau dieser Infrastruktur riskieren wir den Verlust unserer digitalen Souveränität. Eine nachhaltige Digitalisierung trägt darüber hinaus wesentlich zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung bei.“

„Hessen ist der deutsche Topstandort für Rechenzentren. Gerade hier kann die Branche zeigen, wie nachhaltige Rechenzentren der Zukunft aussehen können,“ betonte Sinemus. In Hessen befinden sich etwa ein Drittel aller deutschen Rechenzentrumskapazitäten und 50 Prozent der Großrechenzentren sowie der Colocation-Rechenzentren. „Gemeinsam mit Kommunen, Unternehmen und Verbänden der Rechenzentrumsbranche sowie allen Bürgerinnen und Bürgern Hessens wollen wir mit unserem Rechenzentrumsbüro beitragen, Hessen als Standort für innovative und nachhaltige Rechenzentren zu stärken, zukunftsfähig zu erhalten und damit einen Beitrag zur Erreichung von Nachhaltigkeits- und Klimazielen leisten“, schloss Sinemus.

Kernergebnisse der Studie:

  • Anzahl Beschäftigter in der IKT-Wirtschaft von 93.000 in 2015 auf 120.000 Personen in 2021 angestiegen,
  • Gesamtumsatz der IKT-Branche in Hessen zwischen 2015 und 2020 um 50 Prozent auf knapp 34 Milliarden Euro gestiegen,
  • Umsatz 2022 prognostiziert auf rund 39 Milliarden Euro,
  • knapp ein Drittel aller Beschäftigten in IKT-Berufen arbeitet in Frankfurt,
  • rund 95 Prozent der Beschäftigten sind sozialversicherungspflichtig,
  • Großteil der Start-ups haben ihr Kerngeschäft in der IKT-Branche.



Die gesamte Studie können Sie hier einsehen. 


Quelle:
Hessische Staatskanzlei
Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung
Pressestelle
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